Ein roter Bus fährt an einem roten Auto in einer Großstadt vorbei. Ein roter Bus fährt an einem roten Auto in einer Großstadt vorbei.

Ausbau des Angebots

Große Ziele, starker ÖPNV.

Deutschland will bis 2045 klimaneutral werden und die CO2-Emissionen im Verkehrssektor bereits bis 2030 auf höchstens 85 Millionen Tonnen reduzieren. Diese Ziele können wir nur mit einem nachhaltigen Mobilitätsverhalten erreichen. Auf dem Weg zur Verkehrswende ist der ÖPNV ein treibender Faktor, weil so viele Menschen mit möglichst geringem Flächen- und Energieverbrauch gleichzeitig unterwegs sein können.

Die VDV-Mitgliedsunternehmen befördern – trotz pandemiebedingter Einschränkungen – jeden Tag 20 Millionen Fahrgäste in Deutschland mit Bus und Bahn. Der ÖPNV erspart 14 Millionen Autofahrten und 10 Millionen Tonnen Treibhausgasemissionen.

Mehr ÖPNV für den Klimaschutz.

Es ist das erklärte Ziel von Politik und Verkehrsunternehmen: die Verkehrsleistung im Personenverkehr bis 2030 verdoppeln. Das ist kein Selbstzweck. Vielmehr dient dieses Ziel dazu, dass Deutschland und insbesondere der Verkehrssektor die Klimaziele erreichen. Das 9-Euro-Ticket war in dieser Hinsicht ein enormes Experiment: Rund 38 Millionen Mal wurde das Ticket bis Anfang August gekauft. Die Fahrgastzahlen stiegen schon zu Aktionsbeginn um bis zu 46 Prozent im Regionalverkehr auf der Schiene und um bis zu 21 Prozent im kommunalen ÖPNV im Vergleich zum Vorjahr. Zahlreiche Menschen nutzten Busse und Bahnen für ihre Alltagsmobilität, aber auch für Freizeitfahrten. Das 9-Euro-Ticket hat viele Fahrgäste zurückgebracht oder erstmals in den ÖPNV geholt – mancherorts die Busse und Bahnen aber auch an Leistungsgrenzen geführt. Fest steht:

Mit jedem zusätzlichen Fahrgast in öffentlichen Verkehrsmitteln nehmen wir Fahrt Richtung Mobilitätswende auf. Aber nur ein qualitativ hochwertiges, attraktives Angebot bewegt die Menschen zum langfristigen Umstieg und macht den ÖPNV zur echten Mobilitätsalternative.

Neues Denken, neues Handeln: So bringen wir die Verkehrswende voran.

Um unsere Klimaziele zu erreichen, brauchen wir eine realisierte Angebotsoffensive der öffentlichen Mobilität. Bis 2030 muss das ÖPNV-Angebot laut Leistungskostengutachten um 24 Prozent gesteigert werden. Damit der ÖPNV als Mobilitätsalternative attraktiv wird, machen sich die Verkehrsunternehmen in Deutschland für einen modernen, fahrgastorientierten Ausbau ihres Angebots stark und setzen dafür innovative Maßnahmen und Projektideen um.

Flexible Bedienformen
Alternative Antriebe
Digitale Innovationen

Vom eigenen Auto auf den öffentlichen Nahverkehr umsteigen – das soll in Zukunft attraktiver werden – und zwar durch eine effiziente Vernetzung aller vor Ort bestehenden Mobilitätsangebote. Carsharing, Leihräder, e-Roller und On-Demand-Verkehre bieten vielerorts schon eine sinnvolle Ergänzung zu Straßenbahnen und Linienbussen. Sie schaffen gerade in ländlichen Regionen eine gute Chance, ein möglichst umfangreiches, aber auch wirtschaftlich darstellbares Nahverkehrsangebot aufrecht zu erhalten. Projekte zum autonomen Fahren ergänzen die flexible Mobilität mit dem ÖPNV.

Immer mehr Verkehrsunternehmen setzen mit batterieelektrischen oder wasserstoffbetriebenen E-Bussen auf klimafreundliche Antriebe und bauen ihren Klimaschutzvorteil gegenüber Pkws weiter aus. Städtische Schienenbahnen, seit jeher elektrisch, fahren mit Öko-Strom und innovative Ladeinfrastrukturen, die etwa Bremsenergie in Strom wandeln, sind auf dem Vormarsch.

Ob Fahrplaninformationen in Echtzeit, verkehrsmittelübergreifende Mobilitätsapps oder einfach zu nutzende eTarife: In Sachen Mobilitätswende und Klimaschutz gilt die konsequente Digitalisierung aller Prozesse als wesentlicher Schlüssel. Mithilfe der Digitalisierung setzen die Verkehrsunternehmen Mobilitätsinnovationen um und erleichtern ihren Fahrgästen die Nutzung von Bussen, Bahnen und alternativen Angeboten wie Sharing oder On-Demand-Verkehren. Barrierefreie Nutzung ist für den Ausbau der Digitalisierung im ÖPNV ebenfalls ein wichtiges Thema.

Das brauchen wir für die Klimawende im ÖPNV.

Die Verkehrsunternehmen in Deutschland werden ihrer Vorreiterrolle bei der Umsetzung der Mobilitätswende bereits mit einer Vielzahl an Projekten gerecht. Eine erfolgreiche Mobilitätswende mit dem ÖPNV bis 2030 beinhaltet aber auch die Sanierung und den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur – und setzt eine auskömmliche sowie planbare Finanzierung voraus. Auch spielen dabei Mitarbeitende in der Verkehrsbranche eine entscheidende Rolle: Denn nur durch ihre Arbeit kommen Menschen täglich bedarfsgerecht und klimafreundlich an ihre Ziele – ob auf der Schiene oder im Bus. Um einen zuverlässigen Betrieb zu gewährleisten, ist ausreichendes und qualifiziertes Personal wichtig. Die Arbeitgeberinitiative des VDV wirkt dem Fachkräftemangel entgegen.

Für ein attraktives Angebot im Sinne der Klimawende braucht der ÖPNV im Jahr 2030 rund elf Milliarden Euro mehr als heute. Das sind 296 Euro pro Einwohner*in. Dieser Finanzierungsbedarf ergibt sich aus den Personalkosten, Energiepreisen und  vor allem aus den notwendigen Investitionen in den Ausbau des Angebots und der Kapazitäten.

Um die Klimaschutzziele im Verkehr über den Ausbau des ÖPNV bis 2030 zu schaffen, hat die Unternehmensberatung Roland Berger im Auftrag des VDV in einem Leistungskostengutachten zusätzliche Investtitionen in Höhe von 48 Milliarden Euro bis 2030 errechnet, elf Milliarden davon fehlen nach aktuellem Stand allein im Jahr 2030, wenn die Klimaschutzziele im Verkehr eigentlich erreicht sein müssen.

Ergeben für das notwendige ÖPNV-Wachstum und den Finanzierungsbedarf für das Erreichen der Klimaschutzziele bis 2030:

  • Personenkilometer: + 24%
  • Fahrzeugkilometer: + 60%
  • Linienverkehre in der Stadt: + 29%
  • Straßenbahnen: + 26%
  • Linienverkehre auf dem Land: +107%
  • S- und Regionalbahnen: +36%
  • Zusätzliche Fahrzeuge: 90.000
  • Zusätzliche Mitarbeitende: + 100.000

Gemeinsam können wir mehr bewegen.

Der Ausbau des ÖPNV in Deutschland erfolgt Schritt für Schritt. Der Weg ist gestartet, aber noch lang. Wir setzen uns im Rahmen unserer Kampagne zusammen mit Felix Neureuther dafür ein, dass Bund und Länder die Mobilitätswende stärker unterstützen. Nur so geben wir mehr Menschen die Chance, sich für Bus und Bahn anstatt für ihr Auto entscheiden.

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