Eine Frau fährt Bus und schaut dabei auf ihr Smartphone Eine Frau fährt Bus und schaut dabei auf ihr Smartphone

eTarif: So wird Bus- und Bahnfahren einfacher

Digitales Preissystem in NRW sprengt Tarifgrenzen

Digitalisierung ist ein entscheidender Schlüssel, um Menschen den Zugang zum öffentlichen Nahverkehr zu vereinfachen – und heute bestehende Fahrausweis-Tarifgrenzen vergessen zu machen. Ein Beispiel hierfür ist der elektronische Tarif, kurz eTarif. Dieser soll die Suche nach dem richtigen Fahrschein und dem passenden Kleingeld für Ticketautomaten erübrigen. In Nordrhein-Westfalen soll Bus- und Bahnfahren so bereits Ende 2021 einfacher werden und landesweit für besser zugängliche Mobilität sorgen.

Digitalisierung kann das ÖPNV-Fahren angenehmer gestalten und Hürden für die Nutzung von Bus und Bahn abbauen. Ein solches Potenzial birgt zum Beispiel auch ein einheitlicher eTarif – wie er Ende 2021 in NRW verfügbar sein soll.

eTarif in NRW: Grenzenlos einfach

Im bevölkerungsreichsten Bundesland soll dank des eTarifs das Bus- und Bahnfahren so einfach wie nie werden. Grund hierfür ist ein flächendeckender eTarif, der das Reisen über die regionalen Verbünde hinweg unterstützt. Tarifgrenzen spielen beim Buchen und Bezahlen einer Fahrt somit keine Rolle mehr – genau darauf haben sich verständigt:

•    der Aachener Verkehrsverbund (AVV)
•    der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR)
•    der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS)
•    die WestfalenTarif GmbH (WT)
•    der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL)
•    das Verkehrsministerium Nordrhein-Westfalen

Einchecken via App

Das Prinzip hinter dem eTarif ist denkbar einfach: Der Fahrgast checkt beim Einstieg über eine Mobilitäts-App auf seinem Smartphone ein. Beim Ausstieg checkt er sich selbst oder automatisiert aus.

Abgerechnet wird ebenfalls über die jeweilige Mobilitäts-App der Kund*innen. Dabei ergibt sich der Ticketpreis aus zwei Positionen. Zum einen aus dem fixen Grundpreis. Dieser wird nicht um den Preis für die tatsächlich gefahrene Strecke ergänzt, sondern um die direkten Luftlinienkilometer zwischen Start und Ziel. Darüber hinaus gibt es eine Preisobergrenze. In der Einführungsphase wird sichergestellt, dass Bus- und Bahnfahren mit dem eTarif in NRW nie mehr als 30 Euro in 24 Stunden kostet.

Die Vorteile des eTarifs

Mit dem eTarif sind Kenntnisse über die einzelnen Tarife in NRW nicht erforderlich. Das macht den ÖPNV für jene attraktiver, die Bus und Bahn nur gelegentlich nutzen und die keine Lust haben, sich mit unterschiedlichen Ticketformen auseinanderzusetzen. Der digitale Tarif ist einfach zu handhaben und verfolgt einen transparenten, fairen Tarifansatz.

NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst erklärt hierzu: „Wir nutzen die Chancen der Digitalisierung und machen den ÖPNV in Nordrhein-Westfalen noch besser. Mit dem eTarif NRW wird Bus- und Bahnfahren flexibler, kundenfreundlicher und einfacher. Grenzenlos einfach! Denn im neuen eTarif NRW kennt Mobilität keine Tarifgrenzen mehr. Mit dem verbundübergreifenden, landesweiten eTarif machen wir es den Fahrgästen so leicht wie möglich, Bus und Bahn zu nutzen.“

Die am eTarif beteiligten Partner werden vom Verkehrsministerium NRW mit einem 100-Millionen-Euro-Förderprogramm bis 2031 unterstützt. Die genaue Preisstruktur wird noch erarbeitet. Die Verbünde und Tarifgemeinschaften wollen es Kund*innen ermöglichen, den eTarif NRW ab Ende 2021 zu nutzen.