Medizinische Masken Medizinische Masken

Verschärfte Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr

Medizinische Masken statt Alltagsmasken

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie haben sich Bund und Länder auf die Pflicht zum Tragen medizinischer Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr verständigt. Statt Alltagsmasken müssen Fahrgäste OP-, FFP2- oder KN95-Masken in Bus und Bahn tragen. Alle wichtigen Infos dazu gibt es hier.

Fahrgäste sind dazu verpflichtet, medizinische Masken im öffentlichen Verkehr zu tragen. Gemeint sind damit sogenannte OP- oder Masken des Standards FFP2. Was diese ausmacht und worin sie sich von Alltagsmasken unterscheiden, erläutern wir im Folgenden.

Alltagsmasken, OP-Masken, FFP2- und KN95-Masken im Überblick

Der Mund-Nase-Schutz ist zum Symbol der Coronakrise geworden. Maske ist jedoch nicht gleich Maske – es gibt Unterschiede.

Alltagsmasken

Alltagsmasken bestehen meistens aus handelsüblichen Stoffen und müssen keine gesetzlichen oder gar medizinischen Anforderungen erfüllen. Das hat zur Folge, dass die Filterleistung stark variieren kann. Das heißt nicht, dass eine Alltagsmaske gar keine Schutzwirkung hat. Verschiedene Studien wie diese britische Erhebung zeigen: Beim Ausatmen bremst auch eine Alltagsmaske die Luft, reduziert den Austritt von Partikeln und schützt somit in erster Linie Mitmenschen. Im Vergleich zu medizinischen Masken bieten Alltagsmasken laut Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte allerdings weniger Schutz.

OP-Masken

OP-Masken sind medizinische Einmalprodukte, die vor allem in Kliniken und Arztpraxen verwendet werden. Sie bestehen aus speziellen Kunststoffen und sind mehrschichtig. Darüber hinaus haben sie klar definierte Filtereigenschaften, müssen gesetzlichen Anforderungen entsprechen und der europäischen Norm EN 14683:2019-10 genügen. OP-Masken dienen dem Fremdschutz und bieten, da sie im Vergleich zur FFP2-Maske nicht ganz so dicht anliegen, nur in einem gewissen Grad Eigenschutz.

FFP2- und KN95-Masken

FFP steht für „Filtering Face Piece“. Die Masken kommen normalerweise in erster Linie im Handwerk zum Einsatz und sind ein Einwegprodukt bestehend aus zwei bis drei Lagen Vlies.

Eine Norm regelt die Filterqualität der FFP2-Maske. Die Filterleistung des Maskenmaterials wird anhand der europäischen Norm EN 149:2001+A1:2009 mit Aerosolen getestet. Eine FFP2-Maske muss mindestens 94 % der Testaerosole filtern. Ein CE-Kennzeichen zeigt an, dass sie ein erfolgreiches Nachweisverfahren durchlaufen hat. Die inzwischen auch oft übliche Bezeichnung KN95 bezieht sich auf eine chinesische Norm, die mit der europäischen FFP2-Norm vergleichbar ist. Auch KN95-Masken sind in Bussen und Bahnen zulässig.

FFP2-Masken dienen sowohl dem Eigen- als auch dem Fremdschutz. Bedeutet: Sie können sowohl Träger als auch Mitmenschen vor einer Infektion schützen. Das gilt allerdings nur für FFP2-Masken ohne Ventil. Diejenigen, die mit einem solchen ausgestattet sind, bieten nur einen geringen Fremdschutz, da die ausgeatmete Luft nicht durch das Filtermaterial abgefangen wird, sondern im Wesentlichen durch das Ventil strömt.

Die Schutzwirkung der unterschiedlichen Maskenarten

Zahlreiche Studien zeigen, dass FFP2- und KN95-Masken besser schützen können als OP-Masken und die Schutzwirkung von OP-Masken wiederum höher ist als die von Alltagsmasken. Genau das geht beispielsweise aus einer Untersuchung der University of Tokyo hervor. Demnach können alle Maskenarten Tröpfchen und Aerosole filtern. Die Wissenschaftler erklären allerdings auch, dass FFP2- oder KN95-Maksen eine Übertragung nicht gänzlich verhindern können – auch nicht dann, wenn sie luftdicht sitzen. Um das Infektionsrisiko möglichst gering zu halten, sind daher auch weiterhin andere Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen zu beachten. Dazu gehören: Abstand halten, bei Krankheitssymptomen zu Hause bleiben, eine gute Handhygiene pflegen, sich nicht ins Gesicht fassen sowie die Hust- und Nies-Etiquette wahren. Und die beste Möglichkeit, sich zu schützen, ist und bleibt die Vermeidung von Kontakten!

Anschaffung und Kosten medizinischer Masken

OP- und FFP2- und KN95-Masken sind in Apotheken, Drogeriemärkten, im Online-Handel sowie in einigen Supermärkten erhältlich. Teilweise gibt es sie einzeln zu kaufen, teilweise in größeren Packungen. Der Preis für eine FFP2- oder KN95-Maske kann stark variieren, liegt aber in der Regel zwischen 1 und 3 Euro. Eine OP-Maske kostet 50 Cent oder weniger.

Das ist bei der Verwendung medizinischer Masken zu beachten

Medizinische Masken sind in der Regel nicht wiederverwendbar. Ausnahmen sind FFP2-Masken, die zusätzlich mit einem „R“ für „reusable“ gekennzeichnet sind. Die meisten FFP2-Masken sind allerdings mit einem „NR“ für „non reusable“ versehen.

Der Gebrauch ist in der Regel auf die Dauer einer Arbeitsschicht, also auf etwa 8 Stunden, begrenzt – allerdings nicht durchgehend. Das RKI schreibt: „Gemäß Vorgaben des Arbeitsschutzes ist die durchgehende Tragedauer von FFP2-Masken bei gesunden Menschen begrenzt (siehe Herstellerinformationen, i.d.R. 75 Minuten mit folgender 30-minütiger Pause), um die Belastung des Arbeitnehmers durch den erhöhten Atemwiderstand zu minimieren.“

Branchenverband VDV unterstützt Beschluss von Bund und Ländern

Unter anderem mit dem Verweis auf nationale und internationale Studien, die zeigen, dass es keine erhöhte Infektionsgefahr im ÖPNV gibt, hält der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen die verschärfte Maskenpflicht für nicht erforderlich, sagt Bund und Ländern aber seine Unterstützung zu.

Präsident Ingo Wortmann erklärt hierzu: „Die Verkehrsunternehmen setzen seit Beginn der Pandemie auf erhöhte Reinigung der Fahrzeuge und auf Lüftungskonzepte, die in kurzen Intervallen einen regelmäßigen Luftaustausch gewährleisten. Daher halten wir eine verschärfte Maskenpflicht im ÖPNV grundsätzlich für nicht notwendig, werden diesen Beschluss aber selbstverständlich unterstützen und stehen den zuständigen örtlichen Behörden bei der Durchsetzung begleitend zur Verfügung.“