

Vertrauensindex Bus und Bahn
So denken die Fahrgäste
Die Coronakrise traf den öffentlichen Nahverkehr mit voller Wucht: Von jetzt auf gleich brachen die Fahrgastzahlen im März 2020 ein, erholten sich im Sommer wieder etwas, gingen mit dem erneuten Shutdown zum Jahreswechsel 2020/21 erneut zurück. Seit Sommer 2021 kehren die Fahrgäste wieder nach und nach zurück: Günstige Zahlen bei Impfungen und Inzidenzen, Öffnungen in der Gastronomie, im Freizeit-, Sport- und Kulturbereich sind die Gründe. Indes bleibt der eine oder andere aufgrund einer diffusen Sorge vor einem gesteigerten Infektionsrisiko Bussen und Bahnen fern – und das, obwohl zahlreiche nationale und internationale Studien dem ÖPNV ein gutes Zeugnis ausstellen und eine erhöhte Infektionsgefahr bei der Nutzung von Bus und Bahn ausschließen können. Im Ergebnis steht dessen ungeachtet eine (unverschuldete) Vertrauenskrise.
Mit der Gemeinschaftskampagne #BesserWeiter wollen Bund, Länder, Kommunen, Verkehrsverbünde und Verkehrsunternehmen das Vertrauen der Fahrgäste zurückgewinnen. Doch wie ist es eigentlich um das Vertrauen in den ÖPNV bestellt? Der neue Vertrauensindex Bus und Bahn gibt als Trendbarometer Aufschluss darüber.
Der Index zielt darauf ab, dieses Vertrauen der Fahrgäste in den ÖPNV im Stile eines Trendbarometers messbar zu machen. Er zeigt an, wie es um das Fahrgast-Vertrauen aktuell bestellt ist und wie es sich über einen längeren Zeitraum hinweg entwickelt. Die Datengrundlage hierzu liefert eine bevölkerungsrepräsentative Befragungsreihe. Abgefragt werden neben verhaltensbasierten Nutzungsdaten auch emotionale Faktoren. Der Vertrauensindex setzt sich zusammen aus dem Nutzungsfaktor, dem Wohlfühlfaktor sowie dem Imagefaktor. Das bedeutet also konkret:
INFO
Der Index beschreibt den aktuellen Status und die Entwicklung des Vertrauens der potenziellen Fahrgäste in den öffentlichen Nahverkehr.
Befragung
aus KW 32
+2.0 Indexpunkte seit Befragung in KW 23
Vertrauensindex Bus und Bahn erreicht neuen Höchstwert
Stand 26.08.2021: Freizeit-, Pendler- und auch teils wiedereinsetzender Schülerverkehr sorgen dafür, dass wieder mehr Menschen mobil sind. Der Anstieg der Bus- und Bahnnutzung wirkt sich positiv auf den Vertrauensindex aus. Dieser erreicht in der vorerst letzten Erhebung mit 49.3 Indexpunkten einen neuen Höchstwert.
19.1
Befragung aus KW 23
Faktor
Nutzung
Wie entwickelt sich das Nutzungsverhalten?
11.5
Befragung aus KW 23
Faktor
Wohlfühlen
Wie wohl fühlen sich die Fahrgäste im ÖPNV?
16.7
Befragung aus KW 23
Faktor
Image
Wie ist die allgemeine Wahrnehmung des ÖPNV?
Vertrauensindex Bus und Bahn: Ergebnisse aus KW 33 (16.08.-22.08.)
Die Impfquoten steigen. Der Besuch von Gastronomie, Sport- und Kulturstätten sowie anderen Freizeitmöglichkeiten ist auch weiterhin möglich. Vor dem Hintergrund dieses Pandemiegeschehens erfährt die vorerst letzte Erhebung des Vertrauensindex Bus und Bahn ein neues Hoch. Er ist seit der letzten Befragung Mitte Juni um 2 Punkte auf einen Indexwert von 49.3 gestiegen.
Der neue Höchstwert kommt vor allem dadurch zustande, dass wieder mehr Menschen mobil sind. So gaben in der aktuellen Befragung 80 Prozent derjenigen, die den öffentlichen Nahverkehr schon vor Corona regelmäßig genutzt haben, an, dass sie mindestens an drei Tagen in der Woche mit Bus und Bahn unterwegs sind. In der letzten Umfrage lag dieser Wert noch bei 69 Prozent. Das macht einen Anstieg von insgesamt elf Prozentpunkten.
Dass Fahrgäste nach und nach zurückkehren, dürfte durch Pendler- und teils wiedereinsetzenden Schülerverkehr bedingt sein. Denkbar ist ebenfalls, dass in einem Sommer, in dem viele noch vom Reisen in andere Länder absehen, auch der Freizeitverkehr auf dieses Ergebnis einzahlt. Hinzukommen, dass sich einige Bundesländer, Verkehrsverbünde und -unternehmen im Sommer bei den Abonnent*innen für ihre Treue während der Pandemie bedankt haben – und zwar mit Aktionen wie der bwAboSommer in Baden-Württemberg, die Sommersause beim VBN oder der Entdeckersommer beim VVO, um nur einige von zahlreichen Beispielen zu nennen.
Und wie sieht es mit dem Wohlfühlfaktor aus? Sowohl Nutzerlebnis als auch Sicherheitsgefühl sind marginal angestiegen. Während zuletzt 50 Prozent der Befragten angaben, sich „sicher“ oder „sehr sicher“ in Bus und Bahn zu fühlen, sind es aktuell 52 Prozent und damit mehr als die Hälfte.
Gleichzeitig ist der Anteil derjenigen, die derzeit von einer Nutzung des ÖPNV aus Corona-bezogenen Gründen wie Enge in den Verkehrsmitteln, Hygiene und Gesundheit absehen, gesunken. Verzichteten zuletzt 28 Prozent der ÖPNV-Nichtnutzer aus Pandemie-Gründen auf Bus und Bahn, waren es in KW 33 nur noch 26 Prozent und damit zwei Prozentpunkte weniger.
Trendbarometer: Der Index im Zeitverlauf
Der Vertrauensindex trifft keine absolute Aussage, sondern zeigt viel mehr an, wie sich das Vertrauen der Fahrgäste in den öffentlichen Nahverkehr im Zeitverlauf entwickelt. Die Erkenntnisse gewinnen mit zunehmender Betrachtungsdauer an Bedeutung, alle Ergebnisse der weiteren Befragungswellen werden an dieser Stelle veröffentlicht.
- Nutzung
- Wohlfühlen
- Image
Der Vertrauensindex ist die Summe der drei Einzelfaktoren.
Vorherige Ergebnisse
Vertrauensindex gesamt: 47.33 Indexpunkte
Faktor Nutzung: 19.15
Faktor Wohlfühlen: 11.47
Faktor Image: 16.73
Mit den zunehmenden Corona-Lockerungen kehrt das Lebensgefühl zurück – und das macht sich auch beim Vertrauensindex Bus und Bahn bemerkbar. Dieser kommt auf den höchsten Wert seit Beginn der Erhebung.
Zu den Details: Angesichts sinkender Infektionszahlen und sinkender Inzidenzen schreiten die Lockerungen in Deutschland voran. Ob Öffnungen in der Gastronomie, im Sport- und Kulturbereich oder im Rahmen anderer Freizeitmöglichkeiten, für den öffentlichen Nahverkehr bedeutet dies: Mehr Menschen sind wieder mobil. So gaben in der aktuellen Befragung 69 Prozent derjenigen, die den öffentlichen Nahverkehr schon vor Corona regelmäßig genutzt haben, an, an mindestens drei Tagen in der Woche in Bus und Bahn unterwegs zu sein. In der letzten Umfrage lag dieser Wert noch bei 62 Prozent. Das macht einen Anstieg von sieben Prozentpunkten.
Ein Wachstum ist aber nicht nur in Sachen Nutzung zu verzeichnen, sondern auch hinsichtlich des Nutzerlebnisses. Fahrgäste fühlen sich wohler im ÖPNV. 64 Prozent der Befragten gaben in KW 24 an, „gerne“ oder „sehr gerne“ Bus und Bahn zu fahren. 50 Prozent – und damit sechs Prozentpunkte mehr als zuletzt – stufen den öffentlichen Nahverkehr als „sicher“ und „sehr sicher“ ein.
Und wie sieht es in Sachen Image aus? Auch hier ist ein Anstieg festzustellen. 48 Prozent der Befragten erklärten, auf die Vorkehrungen, die Verkehrsunternehmen zur Bekämpfung von Corona ergreifen, zu vertrauen. Zuletzt lag dieser Wert bei 41 Prozent. Die Befragten vertrauen auch mehr auf die Hygienemaßnahmen in Bus und Bahn. In dieser Hinsicht ist ein ähnliches Wachstum zu verzeichnen.
Vertrauensindex gesamt: 42.56 Indexpunkte
Faktor Nutzung: 16.96
Faktor Wohlfühlen: 10.54
Faktor Image: 15.07
Friseuröffnungen, Wechselunterricht an Schulen, Shopping via „Click & Meet“: Im Zuge des Pandemiegeschehens gab es Anfang März erste Lockerungen. Vor diesem Hintergrund ist der Vertrauensindex Bus und Bahn in KW 11 gestiegen. Der Index befindet sich derzeit auf dem Niveau, auf dem er sich zuletzt im November 2020 befand.
Zu den Details: Während die tatsächliche Nutzung aufgrund fehlender Fahrtanlässe – unter anderem bedingt durch Wechselunterricht an Schulen, Kurzarbeit und verstärktes Homeoffice – leicht zurückgegangen ist, ist die geplante Nutzung marginal um einen Prozentpunkt gestiegen. 43 Prozent gaben in der aktuellen Befragung an, Bus und Bahn in den kommenden sechs Monaten nutzen zu wollen.
Noch deutlicher ist der Anstieg hinsichtlich des Wohlfühlfaktors. Das Nutzerlebnis erreicht dabei einen Höchstwert seit Beginn des Vertrauensindex: 62 Prozent der Befragten gaben in der aktuellen Umfrage an, den ÖPNV „gerne“ oder „sehr gerne“ zu nutzen. Trotz steigender Infektionszahlen fühlen sich 44 Prozent und damit vier Prozentpunkte mehr als zur letzten Befragung „sicher“ oder „sehr sicher“ in Bus und Bahn.
Und wie sieht es in Sachen Image aus? Das Vertrauen der Fahrgäste in die Maßnahmen, die Verkehrsunternehmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie ergreifen, bleibt konstant. Der Anteil derjenigen, die aktuell von einer Nutzung des ÖPNV aus Pandemie-bezogenen Gründen wie Enge in den Verkehrsmitteln, Hygiene und Gesundheit absehen, ist jedoch gesunken. Verzichteten zuletzt 39 Prozent der ÖPNV-Nichtnutzer aus Pandemie-Gründen auf Bus und Bahn, waren es in KW 11 nur noch 31 Prozent und damit acht Prozentpunkte weniger.
Vertrauensindex gesamt: 41.62 Indexpunkte
Faktor Nutzung: 17.91
Faktor Wohlfühlen: 9.37
Faktor Image: 14.34
Das Pandemie-Geschehen im Dezember setzt dem Vertrauensindex Bus und Bahn in Kalenderwoche 51 zu. Der Index ist von 42.4 Punkten (KW 49) auf 41.6 gesunken. Es ist der niedrigste Wert seit Beginn der Aufzeichnung.
Zu den Details: Deutschland befindet sich seit dem 16.12. im harten Lockdown. Bürgerinnen und Bürger werden dazu angehalten, möglichst zu Hause zu bleiben. Vor diesem Hintergrund ist die tatsächliche Nutzung in KW 51 zurückgegangen. 67 Prozent derjenigen, die den öffentlichen Nahverkehr schon vor Corona regelmäßig genutzt haben, gaben in der aktuellen Befragung an, an mindestens drei Tagen in der Woche in Bus und Bahn unterwegs zu sein. In der letzten Umfrage lag dieser Wert noch bei 70 Prozent.
Einen leichten Rückgang verzeichnet auch der Wohlfühlfaktor. 54 Prozent gaben in KW 51 an, „gerne“ oder „sehr gerne“ Bus und Bahn zu fahren. Das sind zwei Prozentpunkte weniger als in der letzten Befragung. Das Sicherheitsgefühl der Fahrgäste ist nahezu gleichbleibend. 40 Prozent stufen den ÖPNV als „sicher“ und „sehr sicher“ ein.
Nachdem die Indexwerte im Bereich Image die letzten Befragungen gesunken sind, konnte dieser Trend gestoppt werden. Die Maßnahmen, die Verkehrsunternehmen zur Bekämpfung von Corona ergreifen, werden in KW 51 etwas mehr wahrgenommen. 42 Prozent der Befragten, und damit drei Prozentpunkte mehr als in der letzten Umfrage, vertrauen darauf, dass alle möglichen Vorkehrungen gegen Covid-19 ergriffen werden, um die Sicherheit im öffentlichen Verkehr zu gewährleisten.
Vertrauensindex gesamt: 42.39 Indexpunkte
Faktor Nutzung: 17.91
Faktor Wohlfühlen: 9.37
Faktor Image: 14.34
Erstmals seit dem Lockdown verzeichnet der Vertrauensindex Bus und Bahn wieder ein leichtes Wachstum. Im Vergleich zur letzten Befragung in KW 46 (09.11.-15.11.) ist der Index von 41.8 auf 42.4 gestiegen. Nichtsdestotrotz ist es der zweitschlechteste Indexwert seit Beginn Umfrage.
Zu den Details: In KW 49 waren wieder mehr Menschen im öffentlichen Verkehr unterwegs. 70 Prozent derjenigen, die den öffentlichen Nahverkehr schon vor Corona regelmäßig genutzt haben, gaben in der aktuellen Befragung an, an mindestens drei Tagen in der Woche in Bus und Bahn unterwegs zu sein. In der letzten Umfrage lag dieser Wert bei 62 Prozent.
Neben der tatsächlichen ist auch die beabsichtigte Nutzung gestiegen. Gaben bei der letzten Umfrage 40 Prozent an, den ÖPNV in den kommenden sechs Monaten nutzen zu wollen, sind es diesmal 43 Prozent. 18 Prozent der Befragten, und damit 2 Prozentpunkte mehr als in KW 46, erklärten außerdem, dass sie aufgrund der Sicherheits- und Hygienemaßnahmen von Verkehrsunternehmen wieder häufiger Bus und Bahn fahren.
Und wie sieht es in Sachen Wohlfühlfaktor aus? Das Sicherheitsgefühl der Fahrgäste ist minimal gestiegen. 41 Prozent gaben in der aktuellen Befragung trotz steigender Corona-Infektionszahlen an, sich „sicher“ oder „sehr sicher“ im ÖPNV zu fühlen. Das Nutzerlebnis verbucht hingegen einen marginalen Rückgang, wodurch der gesamte Bereich rückläufig ist.
Gesunken ist auch das Image der Bus- und Bahnnutzung. Der Anteil derjenigen, die aktuell vom ÖPNV aus Pandemie-bezogenen Gründen (z.B. Enge in den Fahrzeugen, Hygiene und Gesundheit) absehen, stieg in der Gruppe der ÖPNV-Nichtnutzer auf 39 Prozent an.
Vertrauensindex gesamt: 41.83 Indexpunkte
Faktor Nutzung: 16.84
Faktor Wohlfühlen: 10.13
Faktor Image: 14.86
Der vor dem Teil-Lockdown erstmals seit Sommer negative Trend des Vertrauensindex Bus und Bahn setzt sich nach Umsetzung der Kontaktbeschränkungen fort: Im Vergleich zur Befragung vor zwei Wochen fällt der Indexwert um weitere 1.8 Punkte. Es ist der bis dato schwächste Wert.
Zu den Details: Die Einführung der strengeren Kontaktbeschränkungen auf Bundesebene führte zu einem Rückgang der Mobilität in Deutschland – auch die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel sank analog: Nur 62 Prozent derjenigen, die vor Corona regelmäßig im öffentlichen Nahverkehr mobil waren, waren dies auch in den sieben Tagen vor der Befragung. Die geplante zukünftige Nutzung des ÖPNV fiel von 44 Prozent in der Vorwoche auf 40% bei dieser Befragung; die guten Maßnahmen der Unternehmen führten bei 16 Prozent der Befragten zur häufigeren Nutzung der Angebote.
Auch das Image des ÖPNV ist rückläufig: Das Vertrauen in die Maßnahmen der Unternehmen sinkt. Der Anteil derjenigen, die aktuell von einer Nutzung des ÖPNV aus Pandemie-bezogenen Gründen wie Enge in den Verkehrsmitteln, Hygiene und Gesundheit absehen, stieg in der Gruppe der ÖPNV-Nichtnutzer auf 36 Prozent an.
Dem negativen Trend entgegen steht das sich verbessernde Nutzerlebnis, welches im Vergleich zur vorherigen Befragung um 0.5 Punkte auf nun 6.1 anstieg: 61 Prozent der Befragten, die derzeit mindestens 1x in der Woche Bus oder Bahn fahren, gaben an „gerne“ oder „sehr gerne“ den ÖPNV zu nutzen.
Vertrauensindex gesamt: 43.60 Indexpunkte
Faktor Nutzung: 18.39
Faktor Wohlfühlen: 9.64
Faktor Image: 15.57
Während der Vertrauensindex Bus und Bahn bei den letzten beiden Befragungen (KW 39, KW41) stabil bei jeweils 45.8 lag, ist er nun in Kalenderwoche 44 um 2.2 Punkte auf insgesamt 43.6 Indexpunkte gesunken.
Zu den Details: Die Nutzung stieg im August und im September kontinuierlich leicht an. Nun ging sie allerdings erstmals seit dem Sommer wieder zurück. 76 Prozent derjenigen, die den öffentlichen Nahverkehr schon vor Corona regelmäßig genutzt haben, gaben in der letzten Befragung an, an mindestens drei Tagen in der Woche in Bus und Bahn unterwegs zu sein. Aktuell sind es nur noch 67 Prozent. Was die beabsichtigte Nutzung betrifft, erklärten 44 Prozent aller Befragten in der aktuellen Umfrage, den ÖPNV in den kommenden sechs Monaten nutzen zu wollen. Bei der letzten Umfrage waren es 48 Prozent.
Der Wohlfühlfaktor bewegt sich weiterhin auf einem gleichbleibenden Niveau. 56 Prozent der Befragten gaben weiterhin an „gerne“ oder „sehr gerne“ Bus und Bahn zu fahren. Trotz allgemein steigender Corona-Neuinfektionen fühlen sich weiterhin 40 Prozent der Nutzer „sicher“ oder „sehr sicher“ im ÖPNV.
Und wie sieht es mit dem Image der Verkehrsunternehmen aus? Auch dieser Bereich verzeichnet nur einen minimalen Rückgang. 45 Prozent aller Fahrgäste vertrauen auf die Sicherheits- und Hygienemaßnahmen, die die Betriebe zur Bekämpfung von Covid-19 ergreifen.
Wie sich der Teil-Lockdown im November auf den Vertrauensindex Bus und Bahn auswirkt, wird die nächste Befragung in Kalenderwoche 46 zeigen. Die dazugehörigen Ergebnisse werden zum 24. November erwartet.
Vertrauensindex gesamt: 45.80 Indexpunkte
Faktor Nutzung: 19.89
Faktor Wohlfühlen: 9.87
Faktor Image: 16.03
Im Vergleich zu den Ergebnissen vom 5. Oktober ist der Vertrauensindex in Kalenderwoche 41 mit 45.8 Indexpunkten konstant. Der Ausgangswert der Nullstandserhebung (47.24 Indexpunkte, am27.07.) wurde noch nicht wieder erreicht.
Zu den Details: In KW 41 sind geringfügig mehr Menschen Bus und Bahn gefahren. Ein marginaler Anstieg ist auch hinsichtlich der beabsichtigten ÖPNV-Nutzung zu verzeichnen. In der aktuellen Befragung erklärten 48 Prozent aller Befragten, den ÖPNV in den kommenden sechs Monaten nutzen zu wollen.
Anders sieht es in Sachen Wohlfühlfaktor aus: Sowohl das Nutzungserlebnis als auch das Sicherheitsgefühl sind leicht gesunken – möglicherweise bedingt durch die steigende Zahl der Corona-Neuinfektionen, die in Deutschland die Nachrichten dominieren.
Trotz leicht gesunkenem Sicherheitsgefühl hat sich das Image der Verkehrsunternehmen aber minimal verbessert. Insgesamt 47 Prozent aller Fahrgäste und damit zwei Prozentpunkte mehr als bei der letzten Befragung in KW 39 vertrauen auf die Sicherheits- und Hygienemaßnahmen, die die Betriebe zur Bekämpfung von Covid-19 ergreifen.
Vertrauensindex gesamt: 45.75 Indexpunkte
Faktor Nutzung: 19.62
Faktor Wohlfühlen: 10,41
Faktor Image: 16.03
Im Vergleich zu den Ergebnissen vom 31. August ist der Vertrauensindex Bus und Bahn in Kalenderwoche 39 (21.09.2020 – 27.09.2020) von 45.28 auf 45.75 Indexpunkte gestiegen. Der Ausgangswert der Nullstandserhebung von 47.24 Indexpunkten wurde noch nicht erreicht.
Zu den Details: Die tatsächliche Nutzung ist konstant geblieben. 75 Prozent derjenigen, die den öffentlichen Nahverkehr schon vor Corona regelmäßig genutzt haben, gaben auch in der Befragung von KW 39 wieder an, an mindestens drei Tagen in der Woche in Bus und Bahn unterwegs zu sein. Die beabsichtigte Nutzung ist um zwei Prozentpunkte gestiegen: In der aktuellen Befragung erklärten 47 Prozent aller Befragten, den ÖPNV in den kommenden sechs Monaten nutzen zu wollen.
Der Anstieg der beabsichtigten Nutzung wird bekräftigt durch den Wohlfühlfaktor. Die ÖPNV-Nutzer fühlen sich konstant wohl. 59 Prozent gaben an „gerne“ oder „sehr gerne“ Bus und Bahn zu fahren. Einen sichtbaren Anstieg gibt es dagegen im Hinblick auf das Sicherheitsgefühl. Trotz steigender Corona-Neuinfektionen fühlen sich 45 Prozent der ÖPNV-Nutzer „sicher“ oder „sehr sicher“ in Bus und Bahn – das sind acht Prozentpunkte mehr als bei der vorherigen Befragung.
Das Image ist minimal gesunken. Die Wahrnehmung und das Vertrauen in Sicherheits- und Hygienemaßnahmen der Verkehrsunternehmen ist zwar konstant geblieben, die Anzahl der Befragten, die in den letzten sieben Tage nicht Bus und Bahn gefahren sind und dafür Pandemie-spezifische Gründe (Enge, hygienische Gründe oder gesundheitliche Gründe) angaben, ist hingegen leicht gestiegen, und zwar von 27 Prozent (KW 36) auf 32 Prozent (KW 39).
Vertrauensindex gesamt: 45.28 Indexpunkte
Faktor Nutzung: 19.39
Faktor Wohlfühlen: 9.46
Faktor Image: 16.43
Im Vergleich zu den Ergebnissen vom 17. August ist der Vertrauensindex in der 36. Kalenderwoche (31.08. - 06.09.) von 44.00 auf 45.28 Indexpunkte gestiegen. Der Ausgangswert der Nullstandserhebung von 47.24 Indexpunkten wurde noch nicht wieder erreicht.
Zu den Details: Die tatsächliche ÖPNV-Nutzung der Vielfahrer ist wieder angestiegen. Konkret sind 75 Prozent derjenigen, die den öffentlichen Nahverkehr schon vor Corona regelmäßig genutzt haben, aktuell wieder an mehreren Tagen in der Woche in Bus und Bahn unterwegs – insgesamt 20 Prozent aller Befragten an drei oder mehr Tagen. Die geplante Nutzung ist seit der Nullstandserhebung nahezu konstant: 45 Prozent der Befragten gaben an, den ÖPNV in den nächsten sechs Monaten nutzen zu wollen.
Das von allen Befragten abgebildete Image des öffentlichen Nahverkehrs hat sich verbessert. Die Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen der Verkehrsunternehmen werden offenbar wahrgenommen, das Vertrauen auf die Wirksamkeit der Maßnahmen zur allgemeinen Hygiene (45 Prozent) und konkret in Bezug auf Covid-19 (46 Prozent) steigen. Nur 27 Prozent der Befragten, die den ÖPNV in den letzten sieben Tagen nicht genutzt zu haben, gaben Pandemie-spezifische Gründe (Enge, hygienische Gründe oder gesundheitliche Gründe) dafür an. In KW 33 waren es noch 31 Prozent.
58 Prozent der ÖPNV-Nutzer fühlen sich außerdem wohl im ÖPNV. Sie fahren „gerne“ oder „sehr gerne“ Bus und Bahn. Das ist im Vergleich zu KW 33 ein Anstieg von insgesamt fünf Prozent. Gleichzeitig – und ein wenig widersprüchlich dazu – ist das Sicherheitsgefühl im ÖPNV um ebenso viele Prozentpunkte gesunken.
Vertrauensindex gesamt: 44.01 Indexpunkte
- Faktor Nutzung: 18.9
- Faktor Wohlfühlen: 9.5
- Faktor Image: 15.6
In der Befragungswelle aus Kalenderwoche 33 (10. bis 16. August 2020) fällt der Index im Vergleich zum Ausgangswert um 3,23 Punkte auf 44,01: Das Vertrauen in den ÖPNV ist also insgesamt etwas geringer als vorher. Die Detailergebnisse zeigen, dass 69 Prozent der Befragten, die vor Corona regelmäßig an mindestens drei Tagen pro Woche den ÖPNV genutzt haben, den ÖPNV auch in der Woche vor der Befragung an mindestens drei Tagen genutzt haben. Die Absicht, zukünftig den ÖPNV zu nutzen, bleibt jedoch im Vergleich zur Vorwoche konstant, 46 Prozent der Befragten gaben dies an. Während das kurzfristige Handeln schwankt, wird die langfristige Absicht nicht beeinflusst.
Diese Konstanz zeigt sich auch im Nutzererlebnis: Die Befragten, die in den sieben Tagen vor der Befragung den ÖPNV genutzt haben, nutzten ihn zu 53 Prozent "gerne" oder "sehr gerne" - der Wert ist nahezu identisch zur Vorwoche (54 Prozent). Rückläufig ist jedoch das Sicherheitsgefühl bei der Nutzung: Stuften in der vorherigen Befragung noch 48 Prozent der Nutzer den ÖPNV als "sicher" oder "sehr sicher" ein, sind es aktuell noch 42 Prozent. Auch die Image-Abfrage, zu der alle Befragten Auskunft geben konnten, zeigt leichte Rückgänge beim Vertrauen in die Maßnahmen für allgemeine Hygiene und gegen Covid-19.
Vertrauensindex gesamt: 47,24 Indexpunkte
- Faktor Nutzung: 20.5
- Faktor Wohlfühlen: 10.2
- Faktor Image: 16.5
Die Nullstandsmessung, also das erste Ergebnis des Vertrauensindex Bus und Bahn, wurde im Rahmen einer Pressekonferenz mit Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer am 19. August 2020 in Berlin vorgestellt: In KW 31, rund um den Maßnahmenstart der Gemeinschaftskampagne #BesserWeiter, wurde ein Vertrauensindex-Basiswert („Nullmessung“) von 47,24 Indexpunkten ermittelt.
Die ersten Ergebnisse zeigen einen rückläufigen Anteil der Vielfahrer im Vergleich zur Vorkrisenzeit: 21 Prozent der Befragten gaben an, derzeit an mindestens drei Tagen pro Woche den ÖPNV zu nutzen; vor Corona waren es noch 27 Prozent. 54 Prozent der Befragten, die in den sieben Tagen vor der Befragung den ÖPNV nutzten, haben ihn gern oder sehr gern genutzt. Immerhin 20 Prozent gaben an, durch die im Bereich der öffentlichen Verkehrsmittel zum Schutz der Gesundheit getroffenen Maßnahmen nun wieder häufiger auf Busse und Bahnen zu setzen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass ein gesteigertes Vertrauen die Nutzung positiv beeinflussen kann.
Wie entsteht der Vertrauensindex Bus und Bahn?
Die Befragung für den Vertrauensindex Bus und Bahn wurde inhaltlich von Marktforschungsexperten aus dem Arbeitskreis Marketing und Kommunikation des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) konzipiert. Maßgebliche Partner sind neben dem VDV die Mobimeo GmbH, die Verkehrsverbund Rhein-Sieg GmbH, die Kölner Verkehrs-Betriebe AG, die Leipziger Verkehrsbetriebe GmbH und die Hamburger Hochbahn AG.
Umgesetzt wurde die Marktforschung durch die Bilendi GmbH.
Der Vertrauensindex Bus und Bahn fasst die Ergebnisse einer großen Umfrage zu Vertrauen, Fahrgastverhalten und der Maßnahmeneffektivität im Umgang mit der COVID-19-Pandemie zusammen. Dabei berücksichtigt er folgende Einzelfaktoren - gewichtet auf Basis der Einschätzung von Marktforschungsexperten aus den Mitgliedsunternehmen des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) - nach ihrem Einfluss auf das Vertrauen der Fahrgäste im öffentlichen Nahverkehr:
- Nutzungsfaktor
Gewichtung: 50 Prozent
A. Tatsächliche Nutzung | Wie treu sind Nutzer, die vor Corona Vielfahrer waren, dem ÖPNV? (25 Prozent)
B. Geplante Nutzung | Wie entwickelt sich die zukünftige Nutzungsabsicht? (12,5 Prozent)
C. Maßnahmeneffektivität | Stimulieren die verstärkten Reinigungs- und Hygienemaßnahmen der Verkehrsunternehmen die Nachfrage? (12,5 Prozent)
- Wohlfühlfaktor
Gewichtung: 20 Prozent
D. Nutzererlebnis | Wie wohl fühlen sich die Nutzer im ÖPNV aktuell? (10 Prozent)
E. Sicherheitsgefühl | Wie bewerten die Menschen die Sicherheit (für die Gesundheit) im ÖPNV? (10 Prozent)
- Imagefaktor
Gewichtung: 30 Prozent
F. Maßnahmen Covid-19 | Wie hoch ist das Vertrauen in Maßnahmen gegen Covid-19 im ÖPNV? (10 Prozent)
G. Maßnahmen Hygiene | Wie hoch ist das Vertrauen in Sauberkeits- und Hygienemaßnahmen allgemein im ÖPNV? (10 Prozent)
H. Corona-Hindernisse | Wie sehr beeinflussen Erkrankungs-/Hygieneängste die Nutzungsabsicht? (10 Prozent)
Zur Abbildung der acht den Einzelfaktoren zugrundeliegenden Fragestellungen (z.B. 1A - Tatsächliche Nutzung | "Wie treu sind Nutzer, die vor Corona Vielfahrer waren, dem ÖPNV?") wurden eine oder mehrere Fragestellungen der repräsentativen Befragung zusammengeführt. Bei Interesse an den konkreten Berechnungen melden Sie sich bitte über das Kontaktformular.
Die regelmäßigen Erhebungsergebnisse des Vertrauensindex Bus und Bahn werden ab sofort als ÖPNV-Trendbarometer auf besserweiter.de und über die Kanäle der Kampagnenpartner kommuniziert.
Die Befragung ist bevölkerungsrepräsentativ für die Faktoren Alter, Geschlecht und Region (Bundesland). Pro Befragungswelle werden mindestens 1.000 Interviews geführt. Dabei wird die Stichprobe an der vorgegebenen Quote ausgerichtet, um ein repräsentatives Ergebnis zu garantieren.
Die Befragung wird durch den Dienstleister Bilendi GmbH über ein incentiviertes Online-Panel durchgeführt. Jede Befragungswelle läuft über die gesamte jeweilige Kalenderwoche.