Mann mit Smartphone im Bus Mann mit Smartphone im Bus

Ruhrbahn: Haltewunsch per digitalen Halteknopf

Die Hygienemaßnahmen der Ruhrbahn

Seit Beginn der Corona-Pandemie hat die Ruhrbahn in Essen und Mülheim an der Ruhr die Sicherheit in ihren Bussen und Bahnen erhöht – unter anderem mit innovativen Methoden wie dem digitalen Halteknopf. Wir erklären, was es damit auf sich hat.

In Coronazeiten gilt es, Abstand zu halten und auch Berührungen mit Oberflächen zu meiden. Die Ruhrbahn kommt ihren Fahrgästen in dieser Hinsicht entgegen – mit einem digitalen Halteknopf. Dieser ermöglicht den Haltewunsch, erübrigt aber ein Anfassen des echten Halteknopfs in den Bussen und verringert so das Infektionsrisiko mit dem Coronavirus.

Die Ruhrbahn führt digitalen Halteknopf ein

 Der digitale Halteknopf funktioniert über die Ruhrbahn App ZÄPP – und zwar wie folgt:

  1. ZÄPP auf das Smartphone installieren und der App Zugriff auf die Bluetooth-Funktion erlauben. Das ist wichtig, denn das Smartphone kommuniziert mit dem Fahrzeug.
  2. In einen Bus der Ruhrbahn steigen.
  3. App öffnen. Im geöffneten Screen befinden sich unten an der Fußleiste verschiedene Funktionen, darunter auch ein Radar-Symbol für die Ortung der Fahrzeuge.
  4. Über den Radar die Fahrzeug-Linie, in der man sich befindet, auswählen.
  5. Haltewunsch betätigen, bevor die angezielte Haltestelle angefahren wird.

Ein Erklärvideo der Ruhrbahn verdeutlicht die Funktionsweise

Bluetooth macht’s möglich

Das Feature des digitalen Halteknopfs ist Bestandteil der Systemlösung ivanto, entwickelt vom Dortmunder Unternehmen GeoMobile. Dank Bluetooth-Infrastruktur zwischen den Fahrzeugen des ÖPNV und der App ist es möglich, den Haltewunsch am eigenen Smartphone auszulösen.

Michael Feller, Geschäftsführer Ruhrbahn, gibt sich sichtlich zufrieden mit der neuen Funktion: „Die Mobilität bleibt trotz der Krise ein wesentlicher Faktor, damit das eh eingeschränkte Leben nicht ganz zum Stillstand kommt. Umso wichtiger ist es, dass wir uns an die derzeitigen umsichtigen Hygiene-Gebote halten und so einer Ansteckung zuvorkommen. Ich freue mich deshalb sehr über die neue Möglichkeit, mittels unserer App die Ortungsfunktion und den Haltewunsch unseren Fahrgästen kurzfristig zur Verfügung stellen zu können. Fahrgäste können so im Fahrzeug sitzen bleiben, den Haltewunsch auslösen und müssen dafür nicht den bekannten Knopf an der Haltestange berühren.“

Ruhrbahn-Fahrgäste geben positives Feedback

Bei den Fahrgästen scheint der digitale Halteknopf gut anzukommen. Das legen diverse Kommentare in den sozialen Netzwerken nahe. „Getestet und für gut befunden“, schreibt etwa ein Twitter-User. Dem pflichtet ein anderer Nutzer auf Facebook bei. „Cooles Feature und funktioniert super.“ Ein anderer meint: „Ich habe es gerade ausprobiert und befinde diese Technik für super. Man kann sich in dieser Zeit sehr gut schützen und das trägt dazu bei.“

Übrigens: Neben der Ruhrbahn setzen auch viele weitere Verkehrsunternehmen auf den digitalen Halteknopf – unter anderem die BOGESTRA in Bochum, die Regionalverkehr Ruhr-Lippe GmbH im Kreis Soest und die Verkehrsgesellschaft Kreis Unna mbH.

Weitere Maßnahmen der Ruhrbahn

Zum Schutz ihrer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sowie ihrer Fahrgäste hat die Ruhrbahn neben dem digitalen Halteknopf noch viele andere Maßnahmen ergriffen. Dazu gehören:

Geputzt hat die Ruhrbahn natürlich auch schon vor Corona. Seit Beginn der Pandemie setzt das Verkehrsunternehmen auf noch kürzere Reinigungsintervalle. Bahnen und Busse werden Tag für Tag gründlich gereinigt. Der Fokus liegt dabei auf Kontaktflächen wie Haltestangen, -schlaufen und -griffen sowie Fahrerkabinen. Die Reinigung beschränkt sich aber nicht nur auf die Fahrzeuge der Ruhrbahn, sondern dehnt sich auch auf U-Bahnhöfe und Haltestellen aus. Diese werden alle ein bis zwei Tage gesäubert – Ticketautomaten, Treppenhandläufe und Aufzüge inklusive.

Bei der Reinigung setzt die Ruhrbahn ebenfalls auf innovative Methoden. Aktuell testet das Verkehrsunternehmen Dyphox in ihren Fahrzeugen. Hierbei handelt es sich um einen antimikrobiellen Klarlack, der auf die Oberflächen in Bussen und Bahnen aufgetragen wird. Mit dieser Oberflächenbeschichtung können Bakterien, Viren und Pilze bis zu 99,99 Prozent beseitigt werden. Die Wirksamkeit von Dyphox hält bis zu einem Jahr an und wurde durch eine Feldstudie der Universitätsklinik Regensburg belegt. Dyphox ist transparent und für Mensch und Natur unschädlich.

Martin Dreps, Bereichsleiter Fahrzeugtechnik Ruhrbahn, erklärt hierzu: „Zum Schutz vor einer Ansteckung mit COVID-19 haben wir bereits eine Vielzahl von Maßnahmen umgesetzt. Die Oberflächenbeschichtung mit Dyphox in unseren Fahrzeugen sehen wir als einen weiteren wichtigen Baustein an. Denn selbstverständlich möchten wir sowohl für unser Fahrpersonal als auch für alle Fahrgäste ein möglichst hohes Maß an Sicherheit gewährleisten.“

Die Veränderungen seit Beginn der Corona-Pandemie betreffen auch das KundenCenter der Ruhrbahn. Dieses wurde aus Sicherheitsgründen umgerüstet. Was konkret getan wurde, beschreibt Michael Fleuren, Leiter KundenCenter: „Zum Schutz unserer Kunden und unserer Mitarbeiter*innen wurden verschiedene bauliche Veränderungen im KundenCenter vorgenommen. So wurde der komplette Thekenbereich mit Acrylglas-Schutzscheiben sowie einer Schublade zum kontaktfreien Durchreichen ausgestattet. Markierungen auf dem Boden unterstützen unsere Kunden dabei, das Abstandsgebot von mindestens 1,50 Metern einzuhalten. Darüber hinaus haben wir für unsere Mitarbeiter*innen eine umfangreiche Schutzausrüstung zur Verfügung gestellt.“

Welche Hygiene- und Verhaltensregeln Fahrgäste in Bussen und Bahnen zu beachten haben, kommuniziert die Ruhrbahn über alle ihr zur Verfügung stehenden Kanäle. Monitore, Durchsagen, Hinweisschilder und leicht verständliche Piktogramme klären Kunden und Kundinnen auf. Informationen stellt die Ruhrbahn auch auf ihrer Website und ihren Social-Media-Kanälen zur Verfügung – zum Beispiel diesen kurzen Erklärfilm.