BVG Bus steht vor dem Bundestag in Berlin BVG Bus steht vor dem Bundestag in Berlin

BVG fährt groß auf

Mehr Busse und Straßenbahnen unterwegs

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) fahren wortwörtlich auf: Im Auftrag des Senats kommen in der Hauptstadt seit Mitte Februar zusätzlich 100 Busse und acht Straßenbahnen zum Einsatz. Es handelt sich um eine Maßnahme im Kampf gegen die Corona-Pandemie, die darauf abzielt, den öffentlichen Nahverkehr in der Hauptstadt weiter zu stärken und die steigende Fahrgastnachfrage besser zu verteilen.

Der ÖPNV ist und bleibt systemrelevant. Alle, die aktuell mobil sein müssen, können das auch während des Shutdowns – und auch dann, wenn erste Lockerungen beschlossen werden. Dafür sorgen die Verkehrsunternehmen in Deutschland mit zahlreichen Maßnahmen gegen das Coronavirus – auch die BVG. In Berlin wurde unter anderem die Anzahl der Busse und Straßenbahnen aufgestockt: Seit dem 15. Februar sind auf den Straßen der Hauptstadt zusätzliche Fahrzeuge unterwegs.

Das größte kommunale Verkehrsunternehmen in Deutschland bereitet sich so auch auf mögliche Lockerungen vor. Dr. Rolf Erfurt, Vorstand Betrieb der BVG, erklärt hierzu: „Wir sorgen seit Monaten mit vollem Angebot dafür, dass Berlin auch in der Pandemie sicher und zuverlässig mobil sein kann. Jetzt legen wir noch eine Schippe drauf. Gemeinsam mit den Berlinerinnen und Berlinern werden wir diese Pandemie meistern.“

Mehr Busse, mehr Platz

Konkret bedeutet dies: zusätzlich 100 Busse für etwa 50 Buslinien und acht Straßenbahnzüge auf drei Tramlinien. Die Fahrzeuge kommen auf stärker ausgelasteten Linien zum Einsatz und sorgen für zusätzliche Kapazitäten, also auch mehr Platz für die ÖPNV-Nutzer. Sie sollen angesichts der schrittweisen Öffnung der Berliner Schulen den Schulverkehr entlasten. Denn immer mehr Schulen – zunächst für die jüngeren, dann für die älteren Schülerinnen und Schüler – haben den Unterrichtsbetrieb wieder aufgenommen, mit zeitlich gestaffelten Konzepten. Aber nicht nur hier kommen die ergänzenden Fahrzeuge zum Einsatz, sondern auch dort, wo es vereinzelt Auslastungsspitzen gibt.

„Dass wir es schaffen, in so kurzer Zeit rund 100 zusätzliche Busse auf die Straßen zu bringen, ist eine Riesenleistung“, so Dr. Rolf Erfurt stolz über die Fahrplanausweitung. „Ich danke allen Kolleginnen und Kollegen, die an diesem Konzept mit Leidenschaft, hohem Engagement und Knowhow gearbeitet haben. Ein ganz großes Lob geht neben dem Fahrdienst natürlich auch an die Werkstätten, die innerhalb kürzester Zeit auch ältere, bereits ausgemusterte Busse wieder fit für den Einsatz gemacht haben.“

Mehr Hilfskräfte, mehr Sicherheit

Mehr Fahrzeuge aufzufahren bleibt aber nicht der einzige Schritt: Darüber hinaus kommen Sicherheitskräfte zum Einsatz, die den Einstieg überwachen. 100 Mitarbeiter*innen sorgen an stark nachgefragten Haltestellen und Knotenpunkten dafür, dass Fahrgäste nicht in zu volle Fahrzeuge einsteigen. An jene richtet die BVG außerdem den Appell, sich an die gängigen Hygieneregeln zu halten, geduldig zu sein und Stoßzeiten – soweit möglich – zu meiden.
 

Weniger Fahrtanlässe, weniger Fahrgäste

Wie vielerorts verzeichnet auch die BVG Fahrgastrückgänge aufgrund der pandemiebedingten Beschränkungen. In den ersten Wochen des neuen Jahres lag die Nachfrage bei etwa 40 Prozent des Vorkrisenniveaus. Die tatsächliche Auslastung pro Fahrzeug ist allerdings im Schnitt niedriger. Die Hauptursachen dafür sind fehlende Fahrtanlässe, wie beim Tourismus oder Freizeit- und Besuchsfahrten. Zahlreiche Menschen arbeiten von zu Hause oder sind in Kurzarbeit.